Hochkonjunktur für Internetkriminelle: Die Zahl der Cyberangriffe steigt. Nicht zuletzt wird hierbei auch ein Einfluss der Corona-Pandemie gesehen. Die Digitalisierung und vor allem die Nutzung von auf dem Internet basierenden Systemen und Diensten nahm in vielen Bereichen zu. Auch die Verbreitung des Arbeitens im Homeoffice wächst. Damit einher gehen Schwachstellen und Angriffspunkte, die Cyberkriminelle nutzen.
Betroffene sind Unternehmen in fast allen Branchen, aber auch Behörden, Anbieter von Infrastruktur- und Bildungseinrichtungen sowie öffentliche Institutionen. So wurde im Oktober 2020 das Netz der Handwerkskammer Hannover mit einer Schadsoftware infiziert und für fast eine Woche lahmgelegt. Erst kürzlich zwang ein Hackerangriff die Technische Universität Berlin dazu, zahlreiche IT-Systeme abzuschalten.
Die Zahl der Cyberattacken auf Firmen steigt. Deutsche Unternehmen sind hiervon besonders betroffen, wie eine Untersuchung des Spezialversicherers Hiscox ergab. Dabei sei das Bewusstsein für Cybersicherheit inzwischen sehr ausgeprägt: Deutsche Unternehmen geben im internationalen Vergleich am meisten für Cyber-Sicherheit aus und steigern ihre Investitionen um 62% im Vergleich zum Vorjahr, so das Ergebnis des Hiscox Cyber Readiness Reports. Obwohl sie immer mehr Geld für Sicherheit ausgeben, verzeichneten deutsche Firmen im internationalen Vergleich aber auch besonders hohe Schäden.
Umfangreiche Verbreitung von Ransomware
Ein wesentlicher Treiber der „Cybercrime-Ökonomie“ ist nach aktuellen Erkenntnissen die Verbreitung sogenannter „Ransomware“. Hierbei wird eine Schadsoftware z.B. über einen Download oder einen Anhang bzw. einen angeklickten Link in einer E-Mail auf den Computer eines Anwenders übertragen.
Anschließend verschlüsselt die Software die Daten auf den betroffenen Systemen, typischerweise mit dem Ziel, für die Entschlüsselung der Daten ein „Lösegeld“ zu erpressen. Daher auch der Name Ransom von englisch: Lösegeld.
Breitet sich eine solche Ransomware über ein Firmen-Netzwerk aus, kann schnell ein immenser Schaden entstehen. Häufig können die Daten auch nach Zahlung eines Lösegelds nicht wiedererlangt werden.
Vorsicht ist geboten: Auch unsere Online-Agentur erhält derzeit täglich etliche Mails von unbekannten Personen mit Anhängen, die wir anschauen oder verarbeiten sollen. Bevor ihr auf einen solchen Mailanhang klickt, schaut euch unbedingt genau an, ob hier ein ernstgemeintes Anliegen vorliegt, beispielsweise von einem euch bekannten Absender, oder wohlmöglich ein Rasomware-Angriff. Ein aktueller Virenscanner sollte natürlich sowieso auf jedem Rechner vorhanden sein.
Unterschiedliche Arten von Cyberkriminalität
Sehr oft stecken finanzielle Interessen hinter den Attacken der Kriminellen. Daneben gibt es jedoch auch ideologisch motivierte Taten. Bedenklich ist die Tatsache, dass die Zahl der Cyberangriffe von Staaten auf Unternehmen ebenfalls zunimmt und sich zunehmend der Angriffsmethoden aus der Cybercrime-Ökonomie bedient. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fachbereichs Kriminologie an der University of Surrey im Auftrag von HP.